"I mecht mei boarische Ruah, a Liadl, a Musi dazua. Wos konn’s
im Leb’n denn Schön’res gebn..." − so klang es am Sonntagnachmittag
durch den Trauerwald bei Bayerisch Eisenstein, wo nur die engste Verwandschaft
der Urnenbeisetzung von Fritz Stoiber beiwohnte. Im 89. Lebensjahr war der
beliebte Volksmusikant in Bad Kötzting gestorben.
Zu seiner schlichten Beerdigung im Trauerwald erklang noch
einmal sein Lieblingslied "De boarische Ruah", eines von weit über
200 Liedern und Musikstücken, die Fritz Stoiber im Laufe seines langen Lebens
nach dem Gefühl spielte. Fritz Stoiber war schon zu Lebzeiten als Volksmusikant
eine Legende. Der am 5. Februar 1924 als Sohn eines Schmiedes im
"Werner-Binder-Häusl" zwischen Zwiesel und Lindberg geborene
Musikant, der neben seiner Passion auch viele Jahre im Versand eines Zwieseler
Glasbetriebes gearbeitet hatte, begründete mit seinem Bruder Xaver eine ganz
eigene Volksmusikrichtung, die es bis Anfang der 30er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts im Bayerischen Wald nicht gegeben hatte. "Stoiberisch g’sunga
und g’spuit", das steht seitdem für eine "rassige" Volksmusik .
Weit über 150 Musikstücke und an die 50 Lieder, in denen er vor
allem die Schönheiten seiner Bayerwald-Heimat lobte, hat Fritz Stoiber
"aus dem Kopf komponiert", denn bis zu seinem Tod im betagten Alter
konnte er weder nach Noten spielen, noch Noten schreiben. Sein Freund Franz
Zimmerer, mit dem Fritz Stoiber bis vor wenigen Jahren gerne musizierte, hat
die meisten "Stoiberischen" inzwischen in Noten gesetzt und damit
sichergestellt, dass die musikalische Lebensleistung von Fritz Stoiber auch von
späteren Generationen noch gewürdigt werden kann. Dafür sorgten auch seine
Neffen Heinz und Franz sowie die "Stoiber-Buam" von heute, Heinz jun.
und Thomas Stoiber.